. . .was bisher geschah:
Der Magier, der einsam und allein in den Wäldern fernab der Menschen und des realen Leben und Treiben des Dorfes lebt und die *Zwölfe*, ebenfalls ein außergewöhnlich wundersames und lebendig liebenswertes Wesen, verbindet ein ganz besonderes Band. Sie beide treffen sich dort oben im Wald und reden, lachen, weinen und schweigen und verbringen viel Zeit miteinander. Eine Verbindung einer ganz außergewöhnlichen mit Magie behafteten Art.
. . . doch was passiert, als der Magier ihr einen Glücksstern vom Himmel holt und sie ihn unachtsam liegen lässt???
(Ein Stern für Dich - Der Magier und die Zwölfe / fineinhorns Gedichte am 10.02.2013
/zu finden auf dieser Seite / www.fineinhorn.blogspot.com
Nun aber zu der heutigen Geschichte:
Der Weg des Magiers!
Es
war mittlerweile später Herbst geworden. Wieder tanzte *Sie*, seine Zwölfe in
weiter Ferne, dort drüben auf dem Burghof. Die Trommeln und Dudelsäcke waren
bis hier hinter den Wald zuhören.
Doch
heute war da dieses anderes Gefühl! Er hörte sie singen und lachen, so wie er
es kannte aus glücklichen Zeiten. Unbeschwert und kindlich frisch. Heute war
seine Seele mit einer unbeschreiblichen Traurigkeit belegt und sein Herz mit
einer unsagbaren Leere erfüllt. Er wusste nicht, ob sie heute wieder für Ihn
tanzen würde, so wie sie es früher immer getan hatte? Denn lange war sie nicht
mehr bei ihm gewesen.
Der
Magier stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Nur die Sterne
leuchteten ihm den Weg. Plötzlich funkelte etwas unter den Blättern, die die
Herbststürme bereits über dem Waldboden wild und ungestüm verteilt hatten.
Der
Magier bückte sich und hob es auf. Es war der Stern, den die Zwölfe wohl
unachtsam liegengelassen hatte. Fassungslos starrte er ihn an und in seinem
Herzen gab es einen schmerzhaften Stich. Dann wurde ihm klar, dass die Zwölfe
sehr unachtsam gewesen sein musste mit dem Glück, das ihr der Himmel geschickt
hatte.
„Dieses
unachtsame Ding, dieses unwissende Wesen. . .!“, fluchte er in einem Anfall von
Enttäuschung und Wut und schnaubte verächtlich.
„Sie hatte seine stille Botschaft nicht verstanden!“ Er stampfte mit dem
Fuß auf und eine Träne rollte über seine Wange. Den Stern drückte er an seine Brust und die Tränen wurden immer mehr.
Plötzlich zerbrach der Stern und fiel ihm in 3 einzelnen Scherben aus der
Hand. Dort lag er nun
zerbrochen und es schien, als würde er niemals mehr zusammen gefügt werden
können. Dabei schnitt er sich und aus einer kleinen Wunde in seiner Hand rann Blut. Erniedrigt setzte er sich wieder auf den Platz, wo sonst immer die
Zwölfe neben ihm gesessen hatte. Doch schon lange Tage , wie auch heute blieb
der Platz leer. „Wie auch, wenn sie das Glück neben sich nicht erkannt hatte?“,
dachte er verbittert.
.
. . noch vor kurzem waren sie sich so unglaublich nah, all die stundenlangen
Gespräche, die endlos scheinenden Blicke in ihre Augen , all die gemeinsamen
Lieder und die ryhtmischen Schläge der Trommeln, die Reisen durch ferne Welten,
die Träume von einer besseren Welt in einer längst vergangenen Zeit. All das
schien plötzlich unendlich fern zu sein, es existierte nur durch einen Nebel
der Erinnerung ... doch nun trennten sich ihre Wege.
So
zog er in die Nacht, einzig die Sterne erhellten etwas den Weg durch den
dunklen nebligen Wald, er konnte das feuchte Moos und die muffig riechenden
Blätter unter seinen Füßen riechen. Ja, wie hatte er einst diesen wunderbaren Duft geliebt,
bevor er damals den Wald verlies. Hier fühlte er sich wohl, fast wie ein Stück zu Hause. Und doch war sein Weg noch weit, er
wollte all das hinter sich lassen, alles vergessen, alle Gefühle und alles was
sein altes geschundenes Herz verletzt hatte. War es ein Fehler gewesen? Sich
von diesem wundersamen Wesen, dazu hinreißen zu
lassen, sich diesen hilflosen Menschen anzunehmen und ihnen von Glück des
Lebens zu berichten. Doch wer von Ihnen wollte wirklich seinen Geschichten
Glauben schenken. Hohn und Verachtung waren damals sein Lohn gewesen. Einfache
Sterbliche aus dieser neuen Welt, die ihm wohl ewig fremd geblieben waren. Was
gingen sie ihn an, mit all ihrer Missgunst, ihrem Neid und Hass? Was sollte er schon
ändern können? Er, den es aus einer
fremden alten Welt, vor vielen Jahren
hierher verschlagen hatte.
Was
hatten seine alten müden Augen alles sehen müssen, er hatte sich mit der
Hoffnung auf den Weg gemacht, all dem Übel und Schrecken entkommen zu können,
ohne zu wissen was ihn hier erwartete. Er war geflohen, vor sich und seiner
Pflicht, ohne die alte Welt und alles ,was sich dort befand, Wert zu schätzen.
Er war geflohen vor der Bürde, die ihm und den 10 weisen Magiern, deren
Oberhaupt er einst gewesen war, von den Alten aufgeladen wurde. Ein Schwur bei
Leib und Leben hatte sie gebunden an den
Pakt. Ausgerüstet mit starker Magie und endlosem Leben, waren sie zu Wächtern
der Zeit geworden, Herren über Leben und Tod! Sie waren die unsichtbaren
Herrscher des Reiches gewesen. Gekrönte Häupter zollten Ihnen tiefen Respekt.
Sie waren klug und mächtig und ein sicherer Garant für Frieden. Kein einziges
Wesen wagte sich ihnen entgegen zu stellen, bis eines Tages Dunkelheit über das
Land zog ...
Nun
musste er sich wieder auf den Weg machen. Zu sehr war er geschwächt in dieser
andren Welt, hier wo andere Gesetze herrschten, war seine einst so große Macht nur schwach und
er verlor sie jeden Tag ein wenig mehr. All das was ihn zum klugen weisen
Magier gemacht hatte, war hier nichts wert, das Wissen schien in dieser so modernen Welt nichts wert und seine mächtige Magie
verlor an Wirkung unter diesen Sterblichen. Ein paar wenige Zaubereien waren
ihm geblieben um ihm sein Leben in dieser Welt erträglich zu machen. Er hatte
sich zurückgezogen in die Wälder, fern von jeder Stadt. Den Menschen war er
nicht geheuer, mag sein, dass sie es spürten, sein Anderssein und seine Macht, die er einst
besessen hatte. Sie mieden ihn und er mied sie so gut es ging. Einzig seine
seltenen Besuche in der Stadt, wenn er wieder einmal etwas brauchte , was die Wälder ihm nicht geben konnten. . .
.oder wenn er einsam war und einfach ein paar Seelen um sich brauchte,
verbanden ihn mit diesen Sterblichen.
Oft
hatte er erwogen zurück zu gehen in seine alte Welt, dorthin wo er nützlich war
und jeder Ihm Respekt zollte; - doch war
da diese tiefe Angst.
War
seine Macht noch stark genug? Denn zu lange war er weggewesen.
Was,
wenn die Weisen und die Alten nicht mehr waren?
Was
wenn die Dunkelheit gesiegt und alles eingenommen hatte?
Was
wenn der König tot und alles schon verloren war ?
.
. . und war *Sie * noch da?
So
blieb er einsam und allein in den Wäldern zurück.
Bald
tat sich der Wind auf und der Magier musste Schutz suchen. Der Wind nahm zu und
wurde immer stärker. Ein heftiger Herbststurm kündigte sich an…
(*fineinhorn* feat. *Der Magier*)