Dienstag, 2. Dezember 2014

Die Schönheit der Magie



Entzünde das Licht, es wird zeigen dir eine neue Sicht.
Warte bis die Feuer sind entfacht,
lausche den Trommeln in der Nacht.
Gesang und Tanz soll überall erschallen,
und in Ewigkeit niemals mehr verhallen.
Fühl die Schönheit der Magie, spür deine Macht,
in ihrer einzigartigen Pracht!“

*fineinhorn*

Die Zwölfe und der mystische Stab



Noch vor einigen Minuten lag sie müde und resigniert auf ihrem Bett und träumte in den Tag hinein. Ihre Welt hatte sich verändert. Nichts war mehr wie es gewesen war. Altes war gegangen und Neues hatte begonnen. Verwirrte Gefühle begleiteten ihr *Tun* und *Sein*. Oft noch verlor sie sich in diese andere Welt. Dort wo sie dem Magier begegnet war. . . . doch das war lange her und der Magier war tot. Er war gegangen!
Doch von einem spontanen, undefinierbaren Gefühl  motiviert und plötzlich erfüllt von  einer antreibenden Musik, die einfach in ihrer Seele spielte, lief sie los. So mutig, so stark und nicht wissend wohin sie der Weg führen wird! Mit tänzelnden Schritten und einer fesselnden Musik im Ohr  bewegte sie sich fort. Die Arme immer wieder in der Luft ausbreitend und es schien, als wolle sie den Wind, die Sonne und alles Gute um sich herum einfangen! Wenn sie die Arme zusammenführte, drehte sie sich tanzend um ihre eigene Achse und schmiegte sich in ihre eignen Arme … um sich alsbald wieder frei zu lassen und ihren Weg mit ausgebreiteten offenen Armen weiter zu laufen! So tanzte sie durch die Welt, sehr häufig, nicht ahnend *Weshalb*, nicht wissend *Wohin* . . .! Sie folgte einfach ihrem Gefühl, wenngleich es manchmal ein sehr kaltes Gefühl war. Kälter als die Winde von Sibirien, dort wo die Welt so tief von Schnee und Eis bedeckt war und Du glauben würdest, die Sonne niemals mehr wieder zusehen. . .
doch dann erwacht dieses andere Gefühl in ihr, genau an dem Platz in ihrem Herzen, wo stets diese Sonne scheint. Dieses Gefühl, was sie immer wieder aufstehen ließ, ihr Herz mit Liebe warm durchflutete und ihr den Weg zeigte, den sie gehen mußte, in Vertrauen und Zuversicht.

Endlich konnte sie dieses tiefe selbstsichere Gefühl wieder spüren und ihm vertrauen! Denn langsam hatte auch ihr Herz einsehen müssen, dass die Welt sich weiter dreht und Menschen nur Wegbegleiter waren. Wegbegleiter für eine längere oder kürzere Zeit. Manchmal intensiv - tieffühlend da, manchmal tröstend, beruhigend und führend!
 In der realen Welt, in die sie immer wieder unaufgefordert zurückgeholt wurde, ward sie *Rabea* gerufen, doch in der Welt des Magiers hatte er sie zur *Zwölfe* ernannt. Das war eine ganz besondere Ehre und Zwölfen besaßen zauberhafte Kräfte .In Ihnen steckte das pure Licht der Sonne und die geballte Energie der Sterne. Streichelte man sie mit Sternenstaub, verwandelten sie sich in Einhörner und entführten in ungeahnt warme und zärtliche Welten. Nur wenige wollten aus dieser Welt wieder zurück kehren. Doch diese Welt war klein und ihr Zugang nur für ganz wenige Wesen bestimmt. Die Tür stand offen, für Diejenigen, die den Zauber der Magie beherrschten. Dieser einen kostbaren Magie, die das Herz zum Tanzen bringen konnte und den Horizont des Geistes so weit machte, dass alles Reden, Denken und Träumen zu einem Gedicht wurde, sorgsam in Worte gekleidet, zärtlich mit Liebe berührt und leidenschaftlich niedergeschrieben, für Diejenigen, dessen Herz einst berührt werden wollten . . .
Ihr Gefühl war so tief, so stark und so nah! Es umschmeichelte ihr Herz und schrieb wahre Geschichten in ihre Seele, mit einer Tinte , die unauslöschbar schien!
Nun führte der Weg sie direkt in den Wald. Hier war sie so gerne, hier fühlte sie sich frei und ungezwungen. An diesem wundervollen Ort konnte sie ihren Gedanken nachhängen und keine Alltagsorge  schien sie gefangen halten zu können. Sie spürte den weichen lehmigen Waldboden unter ihren Füßen und schnell schweiften ihre Gedanken in die Vergangenheit. Sehr oft war sie mit dem Magier in diesem Wald gewesen und sie hatten aufregende Dinge erlebt. Er hatte sie vieles gelehrt und sie hatten über Gott und die Welt philosophiert. Rabea sah zum Himmel. Nur vereinzelte Schäfchenwolken waren dort zu sehen. Die Sonne beleuchtete sie von der anderen Seite und sie erstrahlten in einem wunderschönen weiß.
„Komm liebster Magier“, rief sie hinauf, „ begleite mich ein Stück meines Weges!“ Dabei drehte sie sich einmal um die eigene Achse und mit ausgebreiteten Armen machte sie einen ehrfürchtigen Knicks. Der Wind tat sich plötzlich auf und aus unersichtlichen Gründen zog eine dichte grauweiße Wolke heran und verdunkelte für kurze Zeit die Sonne. . . . doch dann war sie wieder fort und die Sonne erstrahlte im selben hellen Licht, wie zuvor. Das Mädchen musste schmunzeln.
Leichtfüßig sprang sie über Wurzeln, tanzte um die Bäume, berührte sacht ihre raue Rinde und sang leise ihr Lied, dass sie den ganzen Weg bereits schon begleitete. Dort hing noch eine letzte Brombeere. Die pflückte sie sorgsam und steckte sie sich in den Mund. Der fruchtige Geschmack dieser Beere breitete sich auf ihrer Zunge und reizte ihre Sinne. Genüsslich verzog sie die Lippen. Trotz manchen Momenten der Trauer tief in ihrem Herzen, erfreute sie sich an der Schönheit der Dinge, die sie überall umgaben.

Plötzlich fiel ihr Blick auf etwas Ungewöhnliches. Der Anblick fesselte sie förmlich und neugierig/fasziniert ging sie zu der Stelle wo etwas Interessantes auf sie warten mochte. Tief unter dem Gehölz, behütet von wild wucherndem Farn, fesselte es ihre alleinige Aufmerksamkeit. Sie hockte sich nieder, bog vorsichtig Farn und Geäst beiseite und es schien, als hätten sie einen Schatz zu verbergen.
Mit klopfendem Herzen hob sie etwas Wunderbares aus seinem Versteck. Es war ein armdicker Ast, sonderbar verwachsen und in sich selbst gewunden, an einigen Stellen bewachsen mit saftig grünem Moos.
Ein eigenartiges Gefühl nahm sie ein. Dieser Ast faszinierte sie so sehr, dass sie sich letztendlich dafür entschied ihn genauer zu betrachten. Normalerweise würde sie ihn bewundernd anschauen und anschließend wieder in die Obhut des Waldes zurückgeben. Doch diesmal war sie gewillt ihn mit sich zu nehmen. Sie hob den Stab zum Himmel und rief: „ Schau Magier, was ich gefunden habe! Ein sonderbarer Stab und so schön in seiner Art! Sieh nur!“ Doch es schien keine Antwort zurück zukommen. Allerdings bemerkte das Mädchen es nicht wirklich. Ihre Aufmerksamkeit galt voll und ganz diesem ganz besonderen Stab.


Vorsichtig nahm sie ihn abwechselnd in ihre Hände und betrachtete ihn ehrfürchtig von allen Seiten. Er hatte eine sonderbare Ausstrahlung und verlieh ihr ein seltsames Gefühl. Ein undefinierbares Kribbeln durchfuhr erst ihre Finger, dann die Hand und wanderte weiter über den Arm durch ihren ganzen Körper hindurch. Sie schloss die Augen, um sich zu orientieren. Aber es fiel ihr schwer! Es gab keinen eindeutigen Wegweiser! . . . doch dann endlich, als dieses Gefühl ihr Herz erreichte, und einnahm, wusste sie es. . .  es war eine uralte Macht, die von diesem Stab ausging. Er besaß Magie und Zauberkräfte, die für sie allein bestimmt waren! Lange musste er darauf gewartet haben müssen, bis sie ihn fand.  Seine Beschaffenheit hatte Spuren des langen Ruhens vorzuweisen. Überwältigt öffnete sie die Augen wieder und sah den Stab irritiert an. Ihr Griff war fest und nichts hätte dieses Stück aus ihren Händen lösen können. Sie setzte sich auf einen Stein und betrachtete ihn abermals. Seine wild gewachsenen Verästelungen, so zierlich geschwungen, sodass sie sich den ganzen Stab entlang schlängelten und oben zu einem schlangenartigen Kopf zusammen schlossen. Zwischendrin von kräftig grünem Moos bewachsen und an anderen Stellen das blanke Holz, wo sich bereits die Rinde gelöst hatte. Dort konnte das Holz atmen und verbreitete seine inneren Energien aus.
Ihr Herz klopfte heftig und sie schloss abermals die Augen. Der Wind tat sich auf, streifte kühl ihr Gesicht und verwehte ihr langes lockiges Haar. Eine leise Stimme flüsterte ihr zu:
„Erwecke dein Herz, lass gehen den schweren Schmerz.
Entzünde das Licht, es wird zeigen dir eine neue Sicht.
Warte bis die Feuer sind entfacht,
lausche den Trommeln in der Nacht.
Gesang und Tanz soll überall erschallen,
und in Ewigkeit niemals mehr verhallen.
Fühl die Schönheit der Magie, spür deine Macht,
in ihrer einzigartigen Pracht!“
Das Mädchen war überwältigt von Gefühl und Licht, von Furcht und Freude, von unbeschreiblichen Energien, die sie einfach eingenommen hatten. Ihr Herz klopfte immer noch heftig. Doch Rabea fühlte ganz viel Stärke in ihm und eine besondere Art von Frieden.
Dieses hölzerne Gebilde muss wohl die Magie ihres Herzens entzündet haben und sie erkannte, dass dieser Zauberstab nur in Verbindung mit ihrem Herzen seine Wirkung haben konnte.
 Sie allein hatte die Macht mit der Wärme und Liebe ihres Herzens die Menschen zu bezaubern . . . und die Schönheit, die nur in Ihr allein wohnte, war die Magie, mit der sie die Welt begeistern konnte. In ihr wohnte die Magie der Liebe!

*fineinhorn*

Samstag, 29. November 2014

Zeige dein *Herz* und schenke *Herzlichkeit*



Als der Engel dieses Mal auf die Erde kam, landete er direkt auf einem Kirchplatz. Er kam jedes Jahr, immer in der Adventszeit hier auf die Erde, um etwas von den Menschen zu lernen. Hier läuteten gerade die Glocken und es war ein reges Treiben vor dem Kirchenportal. Heute war Sonntag, der 1. Advent. Die Menschen strömten in die Kirche und wollten den Beginn der Vorweihnachtszeit miterleben. Das heimelige Gefühl, wenn die 1. Kerze am hiesigen Adventskranz angezündet und ihr Licht ihre Herzen erleuchten würde, waren sie immer gerne bereit, mit nach Hause zu nehmen.
Der kleine Engel mischte sich unter das Volk und huschte mit in die Kirche, wo alsbald die Orgelklänge den Beginn des Gottesdienstes ankündigten.
Er war noch etwas scheu und wollte sich erst einmal besinnen, bevor er sich seiner Aufgabe widmete, die er hoch oben von seinem Herrn anvertraut bekommen hatte. Denn immer wenn er aus den hohen Himmelsphären los flog,  wusste er nie, wo er denn wirklich ankommen würde.
Er hockte sich unauffällig auf die hölzerne Brüstung ganz nah bei der Orgel und lauschte den Worten des Pfarrers. Leise summte er die heiligen Lieder mit, die immer wieder sein Herz berührten und erwärmten.
In der Predigt sprach der Geistliche über herzliche Angelegenheiten und dass es viele verschiede Möglichkeiten gäbe, Herz zu zeigen. Die Kirchenbesucher fühlten sich angesprochen und wunderten sich , was das denn mit dem Beginn der Adventszeit zu tun haben könne? Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Am Ende seiner Rede forderte der Prediger die Menschen auf, sich einmal Gedanken darüber zu machen, wie jeder Einzelne von Ihnen bereit ist, Herz zu zeigen. Dafür sollten sie die Adventszeit nutzen. Denn  jeder durfte ein herzliches Geschenk in den Korb unter die Krippe legen . . um dem Jesuskind sein Herz zu zeigen. . .ein Raunen und leises Lachen ging durch die Reihen!
„Eine sehr ungewöhnliche Aufgabe!“, dachte der Engel; womit er wohl nicht allein in diesem Raum war. Doch später fand er diese Idee sehr reizvoll und irgendwie hatte sie etwas typisch menschliches! Wollte nicht Jedereiner auf Erden sein Herz zeigen? Wenngleich es in dem Alltag der Menschen, so wie er wußte, nicht immer einfach war. Die Menschen taten sich etwas schwer damit, wenngleich sie alle sich wohl tief im Herzen wünschten,  es wäre so!
Bald war der Gottesdienst zu Ende, die Menschen verließen die Kirche und gingen nach Hause. Der Engel machte es sich auf dem wunderschön geschwungenen Holzgeländer der Orgeltribüne gemütlich und war neugierig, wie die Menschen in den nächsten Tagen  dem Jesuskind ihre Herzlichkeit darbieten würden?
Der Flug hierher war lang, die Begegnung mit den Menschen sehr interessant aufregend und somit fielen dem kleinen Engel schon bald die Äugelein zu.  Doch kurz bevor er einschlief, dachte er an seine wichtige Aufgabe, die er hier auf Erden erledigen sollte und stellte fest, dass er hier genau richtig war. Denn seine Frage an die Menschen war: „ Wie  sehr waren sie bereit ihr Herz zu öffnen?“
Der kleine Engel war so gespannt und wartete jeden Tag, was sich die Menschen wohl ausgedacht hatten, doch es blieb still in der Kirche. Mit Ausnahme der Küsterin, die ihren Dienst in Stille und Hingabe erledigte, waren es nur noch die fleißigen Frauen, die die Kirche säuberten, die der Engel zu Gesicht bekam. Von ihnen hörte er, was die Menschen außerhalb der Kirchenmauern so dachten. „Wie witzig!“ meinte die Eine, „ Du glaubst doch selber nicht, dass Irgendjemand von diesen feinen Leuten dort draußen hier etwas in den Korb für das Jesuskind  legen wird? Mein Egon hat sich so sehr aufgeregt und geschimpft, was das denn solle? Wer von all den Menschen hat denn heutzutage noch *Herz*, das ist doch alles nur Scheinheiligkeit!  Da hat unser guter Pastor sich aber mal ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt!“
„ Das kann ich mir auch nicht vorstellen!“, meinte die Andere, „sowas Albernes!“
Der Engel wurde aufmerksam und kam ins Grübeln. „Was hatten die Frauen da gerade erzählt? Niemand würde so viel Herz zeigen und dem Christuskind ein kleines Geschenk bringen wollen, das von Herzen kommt?“ Er schüttelte fassungslos den Kopf. Das konnte und wollte der kleine Himmelsbote nicht glauben. „Womöglich glaubten sie noch nicht einmal mehr an Engel?“ , kam es ihm in den Sinn. Das machte den kleinen Engel sehr, sehr nachdenklich.
Doch die emsigen Putzfrauen sollten wohl Recht behalten. Es wurde wieder Sonntag, die Glocken läuteten und die Kirchentüren öffneten sich. An diesem Tag waren es sichtlich weniger Besucher, die die zweite Adventskerze anzünden und einen besinnlichen Gottesdienst feiern wollten. Es waren ganze 10 Kirchgänger heute zu zählen. Die Enttäuschung war dem Pastor sichtlich anzumerken und er trug dieses in drei kleinen Sätzen kund: „ Es wundert mich sehr, dass bisher noch Niemand unter uns den Mut hatte etwas Herzliches in den Korb zu legen. Dabei ist es gar nicht so schwer! Wir sollten alle noch einmal in uns gehen. Es ist ja noch etwas Zeit bis Weihnachten.“ . . . Betretene Stille machte sich breit.
Langsam wurde der kleine Engel ärgerlich. Was war mit den Menschen los? Traute sich wirklich niemand Herzlichkeit zu zeigen. Waren sie so verbittert und hatten ihr Herz völlig verschlossen? Doch warum nur?
Spontan stürzte sich der Engel von der Brüstung und flog durch die Kirche. Er flog so nah an den Köpfen  der Menschen vorbei, dass sie zumindest einen Luftzug hätten spüren und aufmerksam werden müssen.. Doch er war sich nicht sicher. Dann setzte er sich auf den Rand der mit Stroh befüllten Krippe und sah zu den Menschen herüber. Nichts! Niemand sah zu ihm und niemand hatte ihn bemerkt. Er stützte die kleinen Ärmchen in die Hüften und lief rot an! „Das war doch nicht möglich!“
Plötzlich rief der kleine Leo ganz laut: „ Da sitzt ein Engel auf der Krippe!“, und zeigte nach vorn. Der kleine Engel winkte ihm zu und der Junge winkte strahlend zurück. Die Kirchenbesucher wurden auf den Jungen aufmerksam und sahen ihn mit finsteren Mienen an. Die junge Mutter neben ihm hob die Schulter und murmelte: „ Kinder halt!“ Schnell ermahnte sie ihren Sohn zur Ruhe. Der Engel freute sich so sehr, dass er sich erhob und noch eine Ehrenrunde flog. Der Junge gehorchte seiner Mutter, doch beobachtete er den kleinen Himmelsboten noch solange, bis er hinter der Orgel verschwand. Ein ältere Herr war ebenfalls aufmerksam geworden und hatte den Engel auch bemerkt. “Ja“, rief er, „ da fliegt tatsächlich ein kleiner Engel.“ Niemand anders wollte dieses wirklich hören, so wurde auch dieser Mann wieder still. Er war es gewohnt, dass man ihn nicht mehr ernst nahm.
Die Begebenheit am 2. Adventsonntag machte nun die Runde, denn der kleine Leo nahm kein Blatt vor den Mund und erzählte im Kindergarten von seinem Erlebnis mit dem Engel und dass der Mann ihn auch gesehen habe. Die Kinder erzählten es ihren Eltern, und diese wiederum berichteten Freunden und Nachbarn davon.
Phänomenal!!!
Der kleine Engel ahnte nichts von diesem Lauffeuer, nicht eher, bis der erste Besucher zur Tür hereinspaziert kam und sein Geschenk in den Korb legen wollte. Es war der kleine Leo und er hatte seinen Freund mitgebracht. Sie waren einen kleinen Umweg auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten gelaufen und wollten kurz in der Kirche vorbei schauen.
Er hatte auf dem Spielplatz einen Stein gefunden und wenn man genau hinsah, war ein Herz darauf  zu erkennen. Den brachte er dem Jesuskind. Sein Freud hatte einen Plastikring dabei, mit einem leuchtend pinken Herz darauf. Den hatte er am heutigen Morgen seiner Schwester abgeschwätzt. . . . und er war neugierig auf den Engel, von dem Leo ihm erzählt hatte.
Doch diesmal zeigte sich der Engel nicht!
Es sprach sich herum, dass Irgendjemand etwas in den Gabenkorb für das Christuskind gelegt haben soll und von nun an, hatten sich wohl mehrere Menschen mit diesem Gedanken beschäftigt! Tatsächlich kam nun immer wieder mal Jemand in der Kirche vorbei und legte etwas in den Korb vor die Krippe.
Eine kleines Mädchen kam eines Tages in ihrem hübschen Balletkleid und tanzte eine wunderschöne Pirouette vor. Das hatte es gerade im Ballettunterricht gelernt und wollte es dem Christuskind zeigen. Zum Schluss machte es einen Knicks und schenkte dem Jesuskind einen Handkuss.
Ein wohlhabender Mann brachte ein Kettchen mit einem Goldanhänger vorbei.
Eine ältere Frau brachte ein gehäkeltes Täschchen in Herzform.
Ein kleiner Junge in schmuddeliger Kleidung stand vor der Krippe und weinte leise vor sich hin. Der Engel sah das und sprach das Kind an: „Warum weinst Du?“
Darauf antwortete das Kind: „Ich habe kein Geschenk für das Jesuskind.“
Darauf sagte der Engel: „Doch, das hast Du! Es steckt tief in dir drin und es kommt aus deinem Herzen!“ Da leuchteten die Augen des Kindes, denn es wusste was der Engel meinte. Es sprach ein Gebet: „Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein!“ Dann schenkte es dem Jesuskind sein wunderschönes Lächeln und lief frohen Mutes aus der Kirche.
Es wurde wieder Sonntag. Heute war der 3. Advent. . . . und der Pastor freute sich , dass seine Botschaft bei den Menschen angekommen war. Er bedankte sich für die ersten herzlichen Geschenke. Die Kirche war heute wieder besser besucht und er predigte, über das Geben und nehmen, das von Herzen kommt.
In der darauffolgenden Woche schaute ein Teenager in der Kirche vorbei. Er kam mit leeren Händen. Er setzte sich im Schneidersitz vor die Krippe und schwätzte einfach drauflos: „ Weißte, Jesuskind, ich hab mit Dir sonst nicht viel am Hut, doch irgendwie wollte ich Dir doch etwas vorbei bringen. Ich suchte , doch ich fand nix, was dir hätte gefallen können. Da dachte ich, ich komme selbst und habe nur mich dabei! Vielleicht magst du es, wenn Jemand mit Dir schwätzt! Mir hört selten Jemand zu. Vielleicht komme ich demnächst noch einmal vorbei! Er stand auf, doch dann hielt er inne und meinte: Ich habe doch etwas für Dich dabei!“ . . . er holte eine Dose mit einer Flüssigkeit und eine Metallschlinge aus seiner Tasche. . . und dann zauberte er die wunderschönsten Seifenblasen. Als er fertig war, verbeugte er sich vor der Krippe und sagte: „ Ich kann nicht viel, doch Seifenblasen zaubern kann ich! Ich hoffe, es hat dir gefallen?“ Dann drehte er sich um und ging. Der kleine Engel war so begeistert, dass er beinahe Applaus geklatscht hätte. Doch dann hätte er sich verraten und diesen schüchternen Jungen vielleicht verschreckt!
Ein junger Student legte ein kleines Buch in den Korb. Es hieß Herzangelegenheiten!
Ein wissender Mann kam, legte eine Kolder in die Krippe und sagte: „ Liebes Jesuskind, ich weiß, du hattest nur Stroh in deiner Krippe, doch heute ist alles annersda. Deshalb schenke ich dir diese warme Kolder!“
Nach dem 4. Advent brachte eine junge Mutter ein kleines Teelicht und zündete es an. Sie wollte dem kleinen Jesuskind ihre Herzenswärme schenken! Der Engel wurde vor Rührung etwas rot. Er spürte die Wärme und Liebe, die diese Frau zu geben hatte.
. . . .und des Nachts hatte sich wohl eine Katze in die Kirche verirrt, . . . oder war sie sogar heimlich hineingeschlichen? Sie hatte eine Maus gefangen und das leblose Wesen unter die Krippe gelegt! Der Engel musste schmunzeln, doch als die Katze ihn bemerkte lief sie scheu von dannen.
Am Heiligen Abend hatten wohl einige Menschen ihren Seelenfrieden wiedergefunden und es kamen viele Menschen zum Gottesdienst. In weihnachtlicher Stimmung und harmonisch berührender  Atmosphäre sangen alle gemeinsam schöne Weihnachtslieder und lauschten den verkündenden Worten des Pastors.
Zufrieden saß der Engel auf dem Geländer der Orgeltribüne und lauschte ebenfalls. Er ordnete seine Gedanken und kam zu dem Schluss:
„Auch wenn es scheint, als wenn Jemand nicht viel zu geben hätte, besitzt er dennoch ein Herz, aus dem ganz viel Gutes fließen kann.
Jedereiner kann Herzlichkeit zeigen, auf seine eigene ganz besondere Weise!“

von Herzen wünsche ich eine besinnliche Adventszeit,
*fineinhorn*







Montag, 3. November 2014

Wie war die Nacht?

Wie war die Nacht?
Hat sie dir einen wunderbaren Traum gebracht?
Hat dich rutschen lassen übern Regenbogen,
zeigte dir Wege, kaum umwoben?
So wird es werden ein wundervoller Tag,
der dir viel Freude und Glück bringen mag!
Soll die Sonne dich streicheln gar warm und zart,
wirst du erblühen auf deine ganz  besondere Art.

Einen wunderschönen guten Morgen,
wünscht *fineinhorn*

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Das Hexlein . . .



Das Hexlein die Kürbissuppe hat gemacht,
kommt herbei und seht, es ist vollbracht.
Nun werden die Feuer hell entfacht
Und getanzt, bis tief in die Nacht.

Happy Halloween!
*fineinhorn*