Texte voller Romantik, mit einem Hauch von Träumerei, aber auch ganz realen Gefühlen. Manchmal ein Gedicht! Hier sind Einhörner angesprochen, aber auch ganz *normale* Menschen und besonders, diejenigen, die gerne mit Einhörnern auf Reise gehen. Eine Reise in ihre Träumereien und in ihre tiefste Seele.
Dienstag, 2. Dezember 2014
Die Zwölfe und der mystische Stab
Noch vor
einigen Minuten lag sie müde und resigniert auf ihrem Bett und träumte in den Tag
hinein. Ihre Welt hatte sich verändert. Nichts war mehr wie es gewesen war. Altes
war gegangen und Neues hatte begonnen. Verwirrte Gefühle begleiteten ihr *Tun*
und *Sein*. Oft noch verlor sie sich in diese andere Welt. Dort wo sie dem
Magier begegnet war. . . . doch das war lange her und der Magier war tot. Er
war gegangen!
Doch von einem
spontanen, undefinierbaren Gefühl motiviert und plötzlich erfüllt von einer antreibenden Musik, die einfach in
ihrer Seele spielte, lief sie los. So mutig, so stark und nicht wissend wohin
sie der Weg führen wird! Mit tänzelnden Schritten und einer fesselnden Musik im
Ohr bewegte sie sich fort. Die Arme
immer wieder in der Luft ausbreitend und es schien, als wolle sie den Wind, die
Sonne und alles Gute um sich herum einfangen! Wenn sie die Arme zusammenführte,
drehte sie sich tanzend um ihre eigene Achse und schmiegte sich in ihre eignen
Arme … um sich alsbald wieder frei zu lassen und ihren Weg mit ausgebreiteten
offenen Armen weiter zu laufen! So tanzte sie durch die Welt, sehr häufig, nicht
ahnend *Weshalb*, nicht wissend *Wohin* . . .! Sie folgte einfach ihrem Gefühl,
wenngleich es manchmal ein sehr kaltes Gefühl war. Kälter als die Winde von
Sibirien, dort wo die Welt so tief von Schnee und Eis bedeckt war und Du glauben
würdest, die Sonne niemals mehr wieder zusehen. . .
doch dann
erwacht dieses andere Gefühl in ihr, genau an dem Platz in ihrem Herzen, wo
stets diese Sonne scheint. Dieses Gefühl, was sie immer wieder aufstehen ließ,
ihr Herz mit Liebe warm durchflutete und ihr den Weg zeigte, den sie gehen
mußte, in Vertrauen und Zuversicht.
Endlich
konnte sie dieses tiefe selbstsichere Gefühl wieder spüren und ihm vertrauen!
Denn langsam hatte auch ihr Herz einsehen müssen, dass die Welt sich weiter
dreht und Menschen nur Wegbegleiter waren. Wegbegleiter für eine längere oder kürzere
Zeit. Manchmal intensiv - tieffühlend da, manchmal tröstend, beruhigend und
führend!
In der realen Welt, in die sie immer wieder
unaufgefordert zurückgeholt wurde, ward sie *Rabea* gerufen, doch in der Welt
des Magiers hatte er sie zur *Zwölfe* ernannt. Das war eine ganz besondere Ehre
und Zwölfen besaßen zauberhafte Kräfte .In Ihnen steckte das pure Licht der
Sonne und die geballte Energie der Sterne. Streichelte man sie mit
Sternenstaub, verwandelten sie sich in Einhörner und entführten in ungeahnt
warme und zärtliche Welten. Nur wenige wollten aus dieser Welt wieder zurück
kehren. Doch diese Welt war klein und ihr Zugang nur für ganz wenige Wesen
bestimmt. Die Tür stand offen, für Diejenigen, die den Zauber der Magie beherrschten.
Dieser einen kostbaren Magie, die das Herz zum Tanzen bringen konnte und den
Horizont des Geistes so weit machte, dass alles Reden, Denken und Träumen zu
einem Gedicht wurde, sorgsam in Worte gekleidet, zärtlich mit Liebe berührt und
leidenschaftlich niedergeschrieben, für Diejenigen, dessen Herz einst berührt
werden wollten . . .
Ihr Gefühl
war so tief, so stark und so nah! Es umschmeichelte ihr Herz und schrieb wahre
Geschichten in ihre Seele, mit einer Tinte , die unauslöschbar schien!
Nun führte
der Weg sie direkt in den Wald. Hier war sie so gerne, hier fühlte sie sich
frei und ungezwungen. An diesem wundervollen Ort konnte sie ihren Gedanken
nachhängen und keine Alltagsorge schien
sie gefangen halten zu können. Sie spürte den weichen lehmigen Waldboden unter
ihren Füßen und schnell schweiften ihre Gedanken in die Vergangenheit. Sehr oft
war sie mit dem Magier in diesem Wald gewesen und sie hatten aufregende Dinge
erlebt. Er hatte sie vieles gelehrt und sie hatten über Gott und die Welt
philosophiert. Rabea sah zum Himmel. Nur vereinzelte Schäfchenwolken waren dort
zu sehen. Die Sonne beleuchtete sie von der anderen Seite und sie erstrahlten
in einem wunderschönen weiß.
„Komm
liebster Magier“, rief sie hinauf, „ begleite mich ein Stück meines Weges!“
Dabei drehte sie sich einmal um die eigene Achse und mit ausgebreiteten Armen machte
sie einen ehrfürchtigen Knicks. Der Wind tat sich plötzlich auf und aus
unersichtlichen Gründen zog eine dichte grauweiße Wolke heran und verdunkelte
für kurze Zeit die Sonne. . . . doch dann war sie wieder fort und die Sonne
erstrahlte im selben hellen Licht, wie zuvor. Das Mädchen musste schmunzeln.
Leichtfüßig
sprang sie über Wurzeln, tanzte um die Bäume, berührte sacht ihre raue Rinde
und sang leise ihr Lied, dass sie den ganzen Weg bereits schon begleitete. Dort
hing noch eine letzte Brombeere. Die pflückte sie sorgsam und steckte sie sich
in den Mund. Der fruchtige Geschmack dieser Beere breitete sich auf ihrer Zunge
und reizte ihre Sinne. Genüsslich verzog sie die Lippen. Trotz manchen Momenten
der Trauer tief in ihrem Herzen, erfreute sie sich an der Schönheit der Dinge,
die sie überall umgaben.
Plötzlich
fiel ihr Blick auf etwas Ungewöhnliches. Der Anblick fesselte sie förmlich und
neugierig/fasziniert ging sie zu der Stelle wo etwas Interessantes auf sie
warten mochte. Tief unter dem Gehölz, behütet von wild wucherndem Farn,
fesselte es ihre alleinige Aufmerksamkeit. Sie hockte sich nieder, bog
vorsichtig Farn und Geäst beiseite und es schien, als hätten sie einen Schatz
zu verbergen.
Mit
klopfendem Herzen hob sie etwas Wunderbares aus seinem Versteck. Es war ein armdicker
Ast, sonderbar verwachsen und in sich selbst gewunden, an einigen Stellen
bewachsen mit saftig grünem Moos.
Ein
eigenartiges Gefühl nahm sie ein. Dieser Ast faszinierte sie so sehr, dass sie
sich letztendlich dafür entschied ihn genauer zu betrachten. Normalerweise
würde sie ihn bewundernd anschauen und anschließend wieder in die Obhut des
Waldes zurückgeben. Doch diesmal war sie gewillt ihn mit sich zu nehmen. Sie
hob den Stab zum Himmel und rief: „ Schau Magier, was ich gefunden habe! Ein
sonderbarer Stab und so schön in seiner Art! Sieh nur!“ Doch es schien keine
Antwort zurück zukommen. Allerdings bemerkte das Mädchen es nicht wirklich.
Ihre Aufmerksamkeit galt voll und ganz diesem ganz besonderen Stab.
Vorsichtig nahm
sie ihn abwechselnd in ihre Hände und betrachtete ihn ehrfürchtig von allen
Seiten. Er hatte eine sonderbare Ausstrahlung und verlieh ihr ein seltsames
Gefühl. Ein undefinierbares Kribbeln durchfuhr erst ihre Finger, dann die Hand
und wanderte weiter über den Arm durch ihren ganzen Körper hindurch. Sie
schloss die Augen, um sich zu orientieren. Aber es fiel ihr schwer! Es gab
keinen eindeutigen Wegweiser! . . . doch dann endlich, als dieses Gefühl ihr Herz
erreichte, und einnahm, wusste sie es. . .
es war eine uralte Macht, die von diesem Stab ausging. Er besaß Magie
und Zauberkräfte, die für sie allein bestimmt waren! Lange musste er darauf
gewartet haben müssen, bis sie ihn fand.
Seine Beschaffenheit hatte Spuren des langen Ruhens vorzuweisen. Überwältigt
öffnete sie die Augen wieder und sah den Stab irritiert an. Ihr Griff war fest
und nichts hätte dieses Stück aus ihren Händen lösen können. Sie setzte sich
auf einen Stein und betrachtete ihn abermals. Seine wild gewachsenen
Verästelungen, so zierlich geschwungen, sodass sie sich den ganzen Stab entlang
schlängelten und oben zu einem schlangenartigen Kopf zusammen schlossen.
Zwischendrin von kräftig grünem Moos bewachsen und an anderen Stellen das
blanke Holz, wo sich bereits die Rinde gelöst hatte. Dort konnte das Holz atmen
und verbreitete seine inneren Energien aus.
Ihr
Herz klopfte heftig und sie schloss abermals die Augen. Der Wind tat sich auf,
streifte kühl ihr Gesicht und verwehte ihr langes lockiges Haar. Eine leise
Stimme flüsterte ihr zu:
„Erwecke
dein Herz, lass gehen den schweren Schmerz.
Entzünde
das Licht, es wird zeigen dir eine neue Sicht.
Warte
bis die Feuer sind entfacht,
lausche
den Trommeln in der Nacht.
Gesang
und Tanz soll überall erschallen,
und
in Ewigkeit niemals mehr verhallen.
Fühl
die Schönheit der Magie, spür deine Macht,
in
ihrer einzigartigen Pracht!“
Das
Mädchen war überwältigt von Gefühl und Licht, von Furcht und Freude, von
unbeschreiblichen Energien, die sie einfach eingenommen hatten. Ihr Herz
klopfte immer noch heftig. Doch Rabea fühlte ganz viel Stärke in ihm und eine
besondere Art von Frieden.
Dieses
hölzerne Gebilde muss wohl die Magie ihres Herzens entzündet haben und sie
erkannte, dass dieser Zauberstab nur in Verbindung mit ihrem Herzen seine
Wirkung haben konnte.
Sie allein hatte die Macht mit der Wärme und
Liebe ihres Herzens die Menschen zu bezaubern . . . und die Schönheit, die nur
in Ihr allein wohnte, war die Magie, mit der sie die Welt begeistern konnte. In
ihr wohnte die Magie der Liebe!
*fineinhorn*
Samstag, 29. November 2014
Zeige dein *Herz* und schenke *Herzlichkeit*
Als der
Engel dieses Mal auf die Erde kam, landete er direkt auf einem Kirchplatz. Er
kam jedes Jahr, immer in der Adventszeit hier auf die Erde, um etwas von den
Menschen zu lernen. Hier läuteten gerade die Glocken und es war ein reges
Treiben vor dem Kirchenportal. Heute war Sonntag, der 1. Advent. Die Menschen
strömten in die Kirche und wollten den Beginn der Vorweihnachtszeit miterleben.
Das heimelige Gefühl, wenn die 1. Kerze am hiesigen Adventskranz angezündet und
ihr Licht ihre Herzen erleuchten würde, waren sie immer gerne bereit, mit nach
Hause zu nehmen.
Der kleine
Engel mischte sich unter das Volk und huschte mit in die Kirche, wo alsbald die
Orgelklänge den Beginn des Gottesdienstes ankündigten.
Er war
noch etwas scheu und wollte sich erst einmal besinnen, bevor er sich seiner
Aufgabe widmete, die er hoch oben von seinem Herrn anvertraut bekommen hatte.
Denn immer wenn er aus den hohen Himmelsphären los flog, wusste er nie, wo er denn wirklich ankommen
würde.
Er hockte
sich unauffällig auf die hölzerne Brüstung ganz nah bei der Orgel und lauschte
den Worten des Pfarrers. Leise summte er die heiligen Lieder mit, die immer
wieder sein Herz berührten und erwärmten.
In der
Predigt sprach der Geistliche über herzliche Angelegenheiten und dass es viele
verschiede Möglichkeiten gäbe, Herz zu zeigen. Die Kirchenbesucher
fühlten sich angesprochen und wunderten sich , was das denn mit dem Beginn der
Adventszeit zu tun haben könne? Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Am
Ende seiner Rede forderte der Prediger die Menschen auf, sich einmal Gedanken
darüber zu machen, wie jeder Einzelne von Ihnen bereit ist, Herz zu
zeigen. Dafür sollten sie die Adventszeit nutzen. Denn jeder durfte ein herzliches Geschenk in den
Korb unter die Krippe legen . . um dem Jesuskind sein Herz zu zeigen. . .ein
Raunen und leises Lachen ging durch die Reihen!
„Eine sehr
ungewöhnliche Aufgabe!“, dachte der Engel; womit er wohl nicht allein in diesem
Raum war. Doch später fand er diese Idee sehr reizvoll und irgendwie hatte sie
etwas typisch menschliches! Wollte nicht Jedereiner auf Erden sein Herz zeigen?
Wenngleich es in dem Alltag der Menschen, so wie er wußte, nicht immer einfach
war. Die Menschen taten sich etwas schwer damit, wenngleich sie alle sich wohl
tief im Herzen wünschten, es wäre so!
Bald war
der Gottesdienst zu Ende, die Menschen verließen die Kirche und gingen nach
Hause. Der Engel machte es sich auf dem wunderschön geschwungenen Holzgeländer
der Orgeltribüne gemütlich und war neugierig, wie die Menschen in den nächsten
Tagen dem Jesuskind ihre Herzlichkeit
darbieten würden?
Der Flug
hierher war lang, die Begegnung mit den Menschen sehr interessant aufregend und
somit fielen dem kleinen Engel schon bald die Äugelein zu. Doch kurz bevor er einschlief, dachte er an
seine wichtige Aufgabe, die er hier auf Erden erledigen sollte und stellte fest,
dass er hier genau richtig war. Denn seine Frage an die Menschen war: „
Wie sehr waren sie bereit ihr Herz zu öffnen?“
Der kleine
Engel war so gespannt und wartete jeden Tag, was sich die Menschen wohl
ausgedacht hatten, doch es blieb still in der Kirche. Mit Ausnahme der
Küsterin, die ihren Dienst in Stille und Hingabe erledigte, waren es nur noch
die fleißigen Frauen, die die Kirche säuberten, die der Engel zu Gesicht bekam.
Von ihnen hörte er, was die Menschen außerhalb der Kirchenmauern so dachten. „Wie
witzig!“ meinte die Eine, „ Du glaubst doch selber nicht, dass Irgendjemand von
diesen feinen Leuten dort draußen hier etwas in den Korb für das Jesuskind legen wird? Mein Egon hat sich so sehr aufgeregt
und geschimpft, was das denn solle? Wer von all den Menschen hat denn heutzutage
noch *Herz*, das ist doch alles nur Scheinheiligkeit! Da hat unser guter Pastor sich aber mal ganz
schön weit aus dem Fenster gelehnt!“
„ Das kann
ich mir auch nicht vorstellen!“, meinte die Andere, „sowas Albernes!“
Der Engel
wurde aufmerksam und kam ins Grübeln. „Was hatten die Frauen da gerade erzählt?
Niemand würde so viel Herz zeigen und dem Christuskind ein kleines Geschenk
bringen wollen, das von Herzen kommt?“ Er schüttelte fassungslos den Kopf. Das
konnte und wollte der kleine Himmelsbote nicht glauben. „Womöglich glaubten sie
noch nicht einmal mehr an Engel?“ , kam es ihm in den Sinn. Das machte den
kleinen Engel sehr, sehr nachdenklich.
Doch die
emsigen Putzfrauen sollten wohl Recht behalten. Es wurde wieder Sonntag, die
Glocken läuteten und die Kirchentüren öffneten sich. An diesem Tag waren es
sichtlich weniger Besucher, die die zweite Adventskerze anzünden und einen
besinnlichen Gottesdienst feiern wollten. Es waren ganze 10 Kirchgänger heute
zu zählen. Die Enttäuschung war dem Pastor sichtlich anzumerken und er trug
dieses in drei kleinen Sätzen kund: „ Es wundert mich sehr, dass bisher noch
Niemand unter uns den Mut hatte etwas Herzliches in den Korb zu legen.
Dabei ist es gar nicht so schwer! Wir sollten alle noch einmal in uns gehen. Es
ist ja noch etwas Zeit bis Weihnachten.“ . . . Betretene Stille machte sich
breit.
Langsam
wurde der kleine Engel ärgerlich. Was war mit den Menschen los? Traute sich
wirklich niemand Herzlichkeit zu zeigen. Waren sie so verbittert und hatten ihr
Herz völlig verschlossen? Doch warum nur?
Spontan
stürzte sich der Engel von der Brüstung und flog durch die Kirche. Er flog so
nah an den Köpfen der Menschen vorbei,
dass sie zumindest einen Luftzug hätten spüren und aufmerksam werden müssen..
Doch er war sich nicht sicher. Dann setzte er sich auf den Rand der mit Stroh
befüllten Krippe und sah zu den Menschen herüber. Nichts! Niemand sah zu ihm
und niemand hatte ihn bemerkt. Er stützte die kleinen Ärmchen in die Hüften und
lief rot an! „Das war doch nicht möglich!“
Plötzlich
rief der kleine Leo ganz laut: „ Da sitzt ein Engel auf der Krippe!“, und
zeigte nach vorn. Der kleine Engel winkte ihm zu und der Junge winkte strahlend
zurück. Die Kirchenbesucher wurden auf den Jungen aufmerksam und sahen ihn mit
finsteren Mienen an. Die junge Mutter neben ihm hob die Schulter und murmelte:
„ Kinder halt!“ Schnell ermahnte sie ihren Sohn zur Ruhe. Der Engel freute sich
so sehr, dass er sich erhob und noch eine Ehrenrunde flog. Der Junge gehorchte
seiner Mutter, doch beobachtete er den kleinen Himmelsboten noch solange, bis
er hinter der Orgel verschwand. Ein ältere Herr war ebenfalls aufmerksam
geworden und hatte den Engel auch bemerkt. “Ja“, rief er, „ da fliegt
tatsächlich ein kleiner Engel.“ Niemand anders wollte dieses wirklich hören, so
wurde auch dieser Mann wieder still. Er war es gewohnt, dass man ihn nicht mehr
ernst nahm.
Die
Begebenheit am 2. Adventsonntag machte nun die Runde, denn der kleine Leo nahm
kein Blatt vor den Mund und erzählte im Kindergarten von seinem Erlebnis mit
dem Engel und dass der Mann ihn auch gesehen habe. Die Kinder erzählten es
ihren Eltern, und diese wiederum berichteten Freunden und Nachbarn davon.
Phänomenal!!!
Der kleine
Engel ahnte nichts von diesem Lauffeuer, nicht eher, bis der erste Besucher zur
Tür hereinspaziert kam und sein Geschenk in den Korb legen wollte. Es war der
kleine Leo und er hatte seinen Freund mitgebracht. Sie waren einen kleinen
Umweg auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten gelaufen und wollten kurz in der
Kirche vorbei schauen.
Er hatte
auf dem Spielplatz einen Stein gefunden und wenn man genau hinsah, war ein Herz
darauf zu erkennen. Den brachte er dem
Jesuskind. Sein Freud hatte einen Plastikring dabei, mit einem leuchtend pinken
Herz darauf. Den hatte er am heutigen Morgen seiner Schwester abgeschwätzt. . .
. und er war neugierig auf den Engel, von dem Leo ihm erzählt hatte.
Doch
diesmal zeigte sich der Engel nicht!
Es sprach
sich herum, dass Irgendjemand etwas in den Gabenkorb für das Christuskind
gelegt haben soll und von nun an, hatten sich wohl mehrere Menschen mit diesem
Gedanken beschäftigt! Tatsächlich kam nun immer wieder mal Jemand in der Kirche
vorbei und legte etwas in den Korb vor die Krippe.
Eine
kleines Mädchen kam eines Tages in ihrem hübschen Balletkleid und tanzte eine
wunderschöne Pirouette vor. Das hatte es gerade im Ballettunterricht gelernt
und wollte es dem Christuskind zeigen. Zum Schluss machte es einen Knicks und
schenkte dem Jesuskind einen Handkuss.
Ein
wohlhabender Mann brachte ein Kettchen mit einem Goldanhänger vorbei.
Eine
ältere Frau brachte ein gehäkeltes Täschchen in Herzform.
Ein
kleiner Junge in schmuddeliger Kleidung stand vor der Krippe und weinte leise
vor sich hin. Der Engel sah das und sprach das Kind an: „Warum weinst Du?“
Darauf
antwortete das Kind: „Ich habe kein Geschenk für das Jesuskind.“
Darauf
sagte der Engel: „Doch, das hast Du! Es steckt tief in dir drin und es kommt
aus deinem Herzen!“ Da leuchteten die Augen des Kindes, denn es wusste was der
Engel meinte. Es sprach ein Gebet: „Ich bin klein, mein Herz ist rein, soll
niemand drin wohnen als Jesus allein!“ Dann schenkte es dem Jesuskind sein
wunderschönes Lächeln und lief frohen Mutes aus der Kirche.
Es wurde
wieder Sonntag. Heute war der 3. Advent. . . . und der Pastor freute sich ,
dass seine Botschaft bei den Menschen angekommen war. Er bedankte sich für die
ersten herzlichen Geschenke. Die Kirche war heute wieder besser besucht und er
predigte, über das Geben und nehmen, das von Herzen kommt.
In der
darauffolgenden Woche schaute ein Teenager in der Kirche vorbei. Er kam mit
leeren Händen. Er setzte sich im Schneidersitz vor die Krippe und schwätzte
einfach drauflos: „ Weißte, Jesuskind, ich hab mit Dir sonst nicht viel am Hut,
doch irgendwie wollte ich Dir doch etwas vorbei bringen. Ich suchte , doch ich
fand nix, was dir hätte gefallen können. Da dachte ich, ich komme selbst und
habe nur mich dabei! Vielleicht magst du es, wenn Jemand mit Dir schwätzt! Mir
hört selten Jemand zu. Vielleicht komme ich demnächst noch einmal vorbei! Er
stand auf, doch dann hielt er inne und meinte: Ich habe doch etwas für Dich
dabei!“ . . . er holte eine Dose mit einer Flüssigkeit und eine Metallschlinge
aus seiner Tasche. . . und dann zauberte er die wunderschönsten Seifenblasen.
Als er fertig war, verbeugte er sich vor der Krippe und sagte: „ Ich kann nicht
viel, doch Seifenblasen zaubern kann ich! Ich hoffe, es hat dir gefallen?“ Dann
drehte er sich um und ging. Der kleine Engel war so begeistert, dass er beinahe
Applaus geklatscht hätte. Doch dann hätte er sich verraten und diesen
schüchternen Jungen vielleicht verschreckt!
Ein junger
Student legte ein kleines Buch in den Korb. Es hieß Herzangelegenheiten!
Ein
wissender Mann kam, legte eine Kolder in die Krippe und sagte: „ Liebes
Jesuskind, ich weiß, du hattest nur Stroh in deiner Krippe, doch heute ist
alles annersda. Deshalb schenke ich dir diese warme Kolder!“
Nach dem
4. Advent brachte eine junge Mutter ein kleines Teelicht und zündete es an. Sie
wollte dem kleinen Jesuskind ihre Herzenswärme schenken! Der Engel wurde vor
Rührung etwas rot. Er spürte die Wärme und Liebe, die diese Frau zu geben
hatte.
. . . .und
des Nachts hatte sich wohl eine Katze in die Kirche verirrt, . . . oder war sie
sogar heimlich hineingeschlichen? Sie hatte eine Maus gefangen und das leblose
Wesen unter die Krippe gelegt! Der Engel musste schmunzeln, doch als die Katze
ihn bemerkte lief sie scheu von dannen.
Am Heiligen
Abend hatten wohl einige Menschen ihren Seelenfrieden wiedergefunden und es
kamen viele Menschen zum Gottesdienst. In weihnachtlicher Stimmung und
harmonisch berührender Atmosphäre sangen
alle gemeinsam schöne Weihnachtslieder und lauschten den verkündenden Worten
des Pastors.
Zufrieden
saß der Engel auf dem Geländer der Orgeltribüne und lauschte ebenfalls. Er
ordnete seine Gedanken und kam zu dem Schluss:
„Auch wenn
es scheint, als wenn Jemand nicht viel zu geben hätte, besitzt er dennoch ein
Herz, aus dem ganz viel Gutes fließen kann.
Jedereiner
kann Herzlichkeit zeigen, auf seine eigene ganz besondere Weise!“
von Herzen
wünsche ich eine besinnliche Adventszeit,
*fineinhorn*
Montag, 3. November 2014
Wie war die Nacht?
Wie war die Nacht?
Hat sie dir einen wunderbaren Traum gebracht?
Hat dich rutschen lassen übern Regenbogen,
zeigte dir Wege, kaum umwoben?
So wird es werden ein wundervoller Tag,
der dir viel Freude und Glück bringen mag!
Soll die Sonne dich streicheln gar warm und zart,
wirst du erblühen auf deine ganz besondere Art.
Einen wunderschönen guten Morgen,
wünscht *fineinhorn*
Hat sie dir einen wunderbaren Traum gebracht?
Hat dich rutschen lassen übern Regenbogen,
zeigte dir Wege, kaum umwoben?
So wird es werden ein wundervoller Tag,
der dir viel Freude und Glück bringen mag!
Soll die Sonne dich streicheln gar warm und zart,
wirst du erblühen auf deine ganz besondere Art.
Einen wunderschönen guten Morgen,
wünscht *fineinhorn*
Donnerstag, 30. Oktober 2014
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