Freitag, 25. April 2014

Romantische Begegnung



Heute machte ich mich auf zur Burg.
Es war immer schon ein Platz, an den ich gerne wiederkehrte. Hier konnte ich gut sein und die Zeit fragte nicht nach Stunden.
Die Sonne schien auf mein Gesicht, streichelte zärtlich meine Wange und ließ mich die Wärme genießen.
Vertraulich verharrte ich in der Stille.
Bunte Blütenpracht hatte der Frühling dieser Welt bereits beschert, er lud ein im Grase zu sitzen und dahin zu sinnen.
Alte Steinmauern vom Moose übersät, erzählen wirre Geschichten aus der Vergangenheit.
Meine Blicke schweifen umher und als ich dort an der alten steinernen Mauer empor schaue, bemerke ich etwas.
Dort oben, hinter dem vergitterten Fenster, wo das Efeu in jahrelanger Arbeit einen grünen Vorhang geflochten  hatte, bewegte sich ein Schatten.
Ein Rabe flog über das Burggemäuer und setzte sich auf den von Efeu umrankten Fenstersims.
Eine Frau von edler Herkunft wandelte den Weg entlang, den selten jemand ging.  Er umringte die Burg und war von Sträuchern und Gehölzen vielseitiger Blütenschönheit bewachsen. Das Kleid von Mylady war üppig und sie hatte Mühe, immer wieder vor stacheligen Zweigen, die in den Weg hineingewachsen waren und sich in ihrem Saum verhaken wollten, auszuweichen.
Nun sah auch sie, wie ich es zuvor tat, das Gemäuer entlang, bis zu dem Fenster, wo der Schatten immer noch zu erahnen war.
Mylady ging näher an das Gemäuer heran und schaute, ob sie etwas Genaueres erkennen könne. Doch es gelang ihr nicht. Der Rabe krächzte dreimal laut, als verteidige er sein Revier und wolle ihr sagen, sie solle sich fortmachen.
Dann nahm sie Platz auf der Bank gegenüber der schmalen Treppe, die mit bunten wilden Blumen bestückt war und dort im Einklang mit der Natur ihren Platz an der Sonne erkämpft hatten. Diese Treppe führte zu einer kleinen Tür, die meist verschlossen war. Auch hier hatte die Natur Spuren hinterlassen, weil niemand sonst diese geheime Tür nutzte.
Doch heute kam es anders. Plötzlich öffnete sich die Tür und es erschien eine Gestalt in edler Kleider gehüllt. Die mit Spitze besetzten Ärmel flatterten im Wind, als Mylord eine ehrwürdige Verbeugung vollzog.
„Mylady, was verschafft mir die Ehre eures Besuches in diesen alten und vermoderten Mauern meiner heimischen Gefilde?“
„ Oh Mylord, ich kam immer wieder mal hierher, um nach dem Rechten zu sehen. Ich bin gerne hier und erfreue mich an dieser üppigen Blütenpracht, rings herum um dieses alte Gemäuer . . . und ich wollt sehen, ob das Licht in eurem Fenster brenne, das eure Rückkehr ankündigen würde?“ Beschämt sah sie auf die Fußspitzen, die unter dem langen pompösen Kleid hervor lugten.
„ Seid herzlich willkommen, Mylady!“
Er kam die Treppe hinunter um Mylady zu begrüßen. Er vollzog noch einen weiteren Diener  vor ihr und fragte: „Darf ich zur Begrüßung eure zarten Lippen berühren und Ihnen einen Kuss schenken, der auch mein Herz wärmen und meine Träume in kalten Nächten begleiten wird. Seine Augen strahlten in einem mystisch schönen grün, als er sich zu ihr hinunter beugte und sie zärtlich küsste.
Dann erhob er sich wieder und Mylady fiel es schwer, ihre Augen zu öffnen, während er ihr seine Lippen entzog. Was für ein wohlig kribbelndes Gefühl der Kuss dieses Menschen in ihr auslösen konnte, fragte sie sich still und öffnete langsam wieder die Augen.
Mylord hatte vor ihr auf der letzten hölzernen Treppenstufe Platz genommen und sah sie glücklich an. Mylady saß immer noch auf dieser Bank und beugte sich näher zu ihm vor. Dann stellte sie ganz unladylike ihre Ellenbogen auf die Knie und stützte ihren Kopf mit beiden Händen ab.
In ihren Augen war Glück und Freude zu lesen.
„Schön, dass ihr wieder zurück seid, Mylord! Erzählt mir von eurer Reise!“
„Ach Mylady, ich war lange fort, stets unterwegs und immer auf der Suche!“
„Habt ihr gefunden, wonach ihr suchtet, Mylord?“
„Eine große Frage und eine lange Geschichte, auf der Suche nach einer Antwort! Habt ihr genug Geduld, meiner Geschichte zu lauschen?“
„Gerne doch Mylord! Ich bin gespannt!“
„Gut Mylady, ich will beginnen!“ Er stellte den Ellenbogen auf das angezogene Knie und legte sein Kinn nachdenklich in die rechte Hand. Dann sah er kurz zum Himmel, wo die Sonne mit den Wolken ein heiteres Spiel vollzog und begann zu erzählen.
„Mylady, wie soll ich es sagen?                                                                                        
Ich fand die Einsamkeit und die Traurigkeit.                                                                  Ich fand Kälte und Verwirrung in meiner Seele,                                                            jedoch auch Einklang und Ruhe. . .und ich fand den Frieden, tief in meinem Herzen!“
Er machte eine kleine Pause und sah tief in ihre Augen. Verträumt lenkte er den Blick gen Himmel und sprach weiter: „Doch es gab auch etwas, was ich vermisste!“
Ich wanderte durch die ganze Welt, viele Meilen, Tag für Tag. Die Sonne schien hoch oben am Himmel und sie begleitete jeden meiner Schritte, doch ich konnte sie nicht spüren. Ich vermisste die Sonne, die mein Herz und meine traurige Seele zu wärmen vermochte.
Viele Menschen kreuzten meinen Weg und ich begegnete                                     Wissenden und Frageneden,                                                                             Lehrenden und Lernenden, . . .;
doch niemand war darunter, der es vermochte, die Sonne wieder in mein Herz scheinen zu lassen.
Es war eine sehr lange Suche!“
Gedankenverloren schauten seine müden Augen in die obersten Baumwipfel, wo der Rabe sich auf einem Ast hin und her wiegen ließ und lustvoll krächzte.
Mylady war gerührt und tupfte sich mit ihrem Spitzentaschentuch eine Träne aus dem Augenwinkel. Dann stand sie auf und stellte sich vor Mylord!
„ Mylord, es ist Zeit! Wir sollten gehen!“, sagte sie leise und reichte ihm die Hand.
Mylord wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah sie nun an. Sein Blick schien zunächst wie leer, doch nach und nach wurde er wacher. Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. Sein Blick war verbunden mit dem Ihren. Niemand vermochte dieses Band zerreißen können, was diese zwei Menschen hier verband.
Leise begann er zu sprechen: „ Mylady, ihr ward es, was ich suchte! In all der Zeit und auch davor. Wie war ich doch so bind? Denn wenn ich in eurer Gesicht schaue und euer Lächeln mich begrüßt, spüre ich die Sonne bis tief in meine Seele scheinen. Sie bringt mir Licht für jeden neuen Tag und umarmt wohlig warm mein Herz.
Danke, dass ihr gekommen seid, Mylady!“
Mylady zitterten die Knie vor Rührung und Verlegenheit. Doch sie hielt stand bis Mylord sich aufgerichtet hatte. Dann umfasste er ihre Taille und drückte sie zärtlich an sich. Gemeinsam gingen sie ihren Weg.
Die Sonne verabschiedete sich bereits hinter den dunklen Mauern der Burg. Der Wind tat sich auf und es fröstelte mich. Ich klappte das Buch, in dem ich soeben schrieb, zu und sammelte meine sieben Sachen zusammen. Dann verließ ich diesen mystischen Ort und war gewiss, ich würde wieder kommen.

Ein Hauch von Romantik fürs kommende Wochenende 
schenkt  Euch
*fineinhorn*

Donnerstag, 24. April 2014

Verloren in der Zeit . . .



Verloren in der Zeit,
Gedanken schweifen weit.
Sich gehen lassen in der Sonne,
wohlig rekeln voller Wonne.
Das Glück zu finden allein im *Sein*,
macht die Seele von allen Sorgen rein.
Visionen malen in einer bunten Farbenpracht,
geben deinen Träumen die nötige Macht.
Viele werden tadeln hier Dein *sinnen*,
doch sind es Worte nur, die schnell verrinnen.
Der Frühling hier mit all seinen Gaben,
lädt dich heute ein, ein Wohlgefühl zu haben.

Einen wohlig sonnigen Tag,
wünscht
*fineinhorn*

Nimm Dir die Zeit . . .



Es gibt die Zeit des Denkens,
es kommt die Zeit des Handeln.
Es gibt die Zeit des Fühlens,
es kommt die Zeit für Entscheidungen.
Es gibt die Zeit des *Sein’s*,
es kommt die Zeit des *Gehen’s*.
Nimm Dir die Zeit,
die gerade *reif* für dich ist.

Einen wunderschönen Tag 
mit viel Zeit 
für den richtigen Moment,
wünscht 
*fineinhorn*

Mittwoch, 23. April 2014

Wirre Zeit



Dein Weg führt Dich durch manche wirre Zeit
Dein Herz hält dazu den Mut bereit.
Wandere weit und denke gut,
auch durch manche starre Wut.
Dein einzig Ratgeber soll sein Dein Herz,
wird Dich geleiten ohne großen Schmerz,
Es kennt deiner Sehnsucht weiten Weg,
wird Dir zeigen Steg für Steg.
Vertraue ihm und folge unbedacht,
es hält stets über Dir die Wacht.

Einen guten Weg wünscht 
*fineinhorn*

Dienstag, 22. April 2014

Lass uns ziehn . . .

Heute *singen* und *fühlen* wir einfach mal mit "Faun"!

. . .

Lass uns zieh‘n mit dem Wind,
denn wohin er uns bringt,        
werden Zweifel zu Rauch,
weil du hier bist!
Lass uns geh'n und wir sind,
endlich frei wie der Wind,
wie die Vögel zieh'n wir
. . .  weit übers Meer!

. . .  was gibt es da noch hinzu zufügen?
Lg  *fineinhorn*



01. Faun - Mit dem Wind - YouTube