Samstag, 22. Dezember 2012

Nachtrag zum Weltuntergang




Der Magier und seine Zwölfe

Es war einmal ein Magier,

der liebte eine Zwölfe. Früher hießen sie Elfen, aber als alle Namen der Elfen von A angefangen, bis Z vergeben waren, begann das Zeitalter der Zwölfen.

Diese Zwei, lebten alles intensiv, Haut an Haut, von ganzem Herzen und ohne sich daran zu stören, was die Welt zu sagen hatte, über ihre ungewöhnlich wunderbare Art der Liebe .

Sie schworen sich,  niemals  zu zweifeln an der Magie der Liebe und der Wichtigkeit des ungewöhnlich wunderbaren Seins, in dieser so ungläubigen, unrealistischen und unromantischen Welt!
Denn der Glaube an die wahre Liebe, war schon lange aus den Köpfen und mittlerweile auch aus den Herzen der Menschen und anderer existierender Lebewesen verschwunden. Jedereiner wollte nur noch am Morgen aufstehen, den Tag überstehen und des Nachts das Glück haben, nicht zu sterben. Mehr  gab es nicht, woran die Wesen dieses Seins glaubten.

Außergewöhnliche Wesen wie Magier und Zwölfen, und vielleicht noch einige wenige Andere glaubten an etwas anderes, etwas Besonderes und Außergewöhnliches, was das Leben ihnen bieten wollte.
Sie durften es nicht laut aussprechen, sonst würden sie gefangen genommen, gequält und getötet werden. Doch tief im Herzen glaubten sie!

Eines Tages ergab es sich so, dass die Welt im Dunkeln stand, die Sonne nicht mehr zu den Lebewesen durchdrang und alle Hoffnung auf einen nächsten Tag  verloren gegangen war! Auch der Mond hatte sich verabschiedet und jeder einzelne Stern erlosch, nach und nach am sonst so hell erleuchteten Himmelszelt.
Viele Tränen flossen und selbst diejenigen, die die Hoffnung niemals aufgegeben hatten, ließen die Köpfe hängen und fielen in tiefe Trauer! Niemand wusste wieso und warum? Noch weniger, ob es jemals wieder etwas geben würde , woran es sich zu glauben oder wofür es sich zu leben lohnte?

Weitere Lebewesen überließen sich ihrem Schicksal und starben. Andere fielen in eine Starre der Hoffnungslosigkeit und verharrten dort bis in eine ungewisse Zeit!

Einige Lebewesen verließen die Erde, andere suchten sich ihren Lieblingsplatz auf diesem Planeten und warteten auf ihr Ende.

So tat es auch der Magier. Er ging in den Wald und suchte seinen Lieblingsplatz auf. Schweigend setzte er sich unter die Trauerweide und wartete auch. Er wusste nicht,  was kommen würde. Er fühlte sich ganz tief in sein Herz hinein und wartete. Stunde um Stunde, Tag für Tag.

Die Zwölfe allerdings war nicht wie alle Anderen. Sie machte es wütend, das alle Wesen um sie herum resignierten und sich dem sogenannten Weltuntergang hingaben!

Sie wollte nicht daran glauben, das alles einfach vorbei sein sollte und alles was einmal so wichtig war im Leben um im Herzen der Menschen und aller Lebewesen hier, ihnen einfach so genommen werden sollte.

Allerdings machte auch sie sich auf den Weg zu ihrem Lieblingsplatz. Es war ein Ort an dem Lebendigkeit und Trubel herrschte. Es war ein See, in den ein Wasserfall mit tosender Gewaltigkeit  herabstürzte. Wo Stille und Lebendigkeit gleichzeitig zu spüren waren.
Trauerweiden umsäumten diesen See. Sie vermittelten eine Art Melancholie, doch standen sie auch  durch ihre starken Wurzeln fest in der Erde verankert am Rande des Sees und trugen tapfer ihre schweren Zweige.

Alles war wie immer , nur dass sich die Sonne nicht in den Wassertropfen spiegeln konnten. Somit waren alle Träume jedes einzelnen Lebewesens auf  diesem Planeten verloren. Denn früher, als es die Sonne noch gab spiegelten sich die Träume und Wünsche in allen möglichen Farben des Spiels zwischen Licht und Wasser wieder. Doch ohne Sonne schien wirklich alles ziemlich hoffnungslos.

Die Zwölfe setzte sich auf einen einsamen Stein und verbarg ihr Gesicht tief traurig in ihren Händen. Hemmungslos weinte sie und fühlte tief in ihr Herz hinein.

Plötzlich sah sie Bilder. Bilder aus der Erinnerung. Viele Bilder voller Farben, voller Musik und Lebendigkeit.
Bilder aus ihrem Leben.
Langsam versiegten die Tränen. Sie sah auf und wartete darauf, was wohl geschehen würde.

Irgendwoher hörte sie Trommelklänge , doch niemand war da. Die Trommeln hörten dennoch nicht auf zu schallen und sie spielten einen ungewohnt lebendigen Rhythmus. Ein neuer Rhythmus, einer neuen Wirklichkeit!

Die Zwölfe wartete nicht lange, nahm ihre Trommel und fügte sich in den Rhythmus ein, bis sie ihn ohne viel Mühe selber spielen konnte. Voller Hingabe trommelte sie auf das Fell der afrikanischen Jemble nieder. Sie gab sich vollends diesem Rhythmus hin, bis ihre Tränen getrocknet und ein Gefühl der lächelnden Freude sich in ihrem Herzen einnistete.

Während sie lauschte und nach dem Rhythmus ihres Herzens trommelte, vergaß sie die Welt um sich herum. Niemand weiß, wie lange sie trommelte und dem Rhythmus ihres Herzens folgte?
Sie bemerkte nicht, dass sich nach und nach Menschen und Lebewesen dieses Planeten um sie versammelten. Alle lauschten dem Rhythmus ihrer Trommel, summten mit und gaben sich dem Rhythmus dieses neuen Lebens hin. Dieser vorerst einsame Ort füllte sich mehr und mehr und als die Zwölfe zufällig die Augen öffnete, war sie nur noch am Staunen. Sie konnte es nicht fassen, so viel Aufmerksamkeit erregt und mit ihrer lebendigen Trommelei so viele Menschen angelockt zu haben? Mit dem Rhythmus einer Hoffnung auf ein neues Leben!

Plötzlich spürte sie, dass ihr Jemand ganz nah war. Es war der Magier. Auch er war gekommen, angelockt durch ihr lebendiges und farbefrohes Trommelspiel. Er stellte sich hinter sie, legte seine Hände auf ihre Schultern und küsste sie auf die Stirn.

Überrascht sah sie auf. Sie weinte. Doch sie hörte nicht auf zu trommeln, um die neue Hoffnung für diese neue Zeit in die Welt  hinaus zu schicken. Diesmal waren es Tränen der Erlösung. Sie weinte und lächelte zugleich.

Die Zwölfe wusste, niemand würde sie verstehen. Außer derjenige, der mit ihr gemeinsam fühlen würde. Der Magier verstand. Er setzte sich neben sie und trommelte ebenfalls. Auch er besaß eine Trommel der Hoffnung, wenn er es auch manchmal vergessen hatte. Er holte sie hervor und trommelte im selben Rhythmus mit.
Plötzlich erfüllte ihn eine starke Wärme und er spürte eine ganz besondere Art von Sonne scheinen, tief in seinem Herzen.

Die Freude, verbreitete sich und es dauerte nicht lange, bis Viele mit dem Magier und seiner Zwölfe erleben durften, wie die Sonne weit hinten am Horizont wieder aufging und mit ihren wärmenden Strahlen, alle Lebewesen liebevoll umarmte.



Die Zwölfe sah den Magier an und sprach:
„Ich wollt Dich retten. Ich wollte die Sonne für Dich wieder scheinen lassen. Denn Du weißt, nur wir beide vereint können diese Welt retten! . . . und ich sehe, Du hast mich erhört!
Sei willkommen in diesem neuen Leben! Voller Liebe und voller Hoffnung.
Ich hatte das Gefühl den Verstand zu verlieren, weil mein Herz so sehr schmerzte und meine Seele so sehr brannte. Doch ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben!
Ich sehe, es war richtig! ...  und sieh, nicht nur wir sind gerettet, sondern viele andere auch, die an die wirkliche Liebe  glaubten!“

Der Magier nahm sie in den Arm, küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze und sah sie liebevoll an.
 „Ja!“, sagte er,  „wir zusammen können die Sonne für alle anderen scheinen lassen, wenn sie auch in uns scheint.“

Liebe Sonnengrüße von *fineinhorn*

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