Freitag, 2. Mai 2014

Die Wunschblume



Es sind Ferien!
Mein Kind, von weiblicher Natur, manchmal belastet mit anfänglichen Pupertätsschwierigkeiten, kam zu mir in die Küche. Traurige Augen, ein Brummschnütchen und die Arme bockig vor ihrem Brustkorb verschränkt, waren ihre Stimmungssignale.                      
 „Oh mein Gott!“, dachte ich zuerst.                                                                                       „Ich war heute Morgen schon arbeiten, während alle meine Kinder noch tief und selig schliefen. Etwas neidisch war ich schon, das muss ich zugeben. . .und nun kümmerte ich mich auch noch schnell um das Abendessen.“, ging es mir nur durch den Kopf, „Ferien müsste man haben!“
Lautlos kuschelte sie ihren Kopf an meinen Arm.
„Was ist denn los?“, meinte ich dann, denn plötzlich tat sie mir irgendwie leid.
Ich legte meinen Kopf an Ihren, sodass ich ihre Wärme spüren und den Duft ihrer Haare riechen konnte.
„Ach heut geht alles irgendwie schief und keiner hat heut Zeit für mich!“
„Wünsch Dir doch etwas!“, sagte ich.
„Wie, was wünschen?“ fragte sie ungläubig.
„Ja, einfach was wünschen!“
„Das geht doch gar nicht!“
„Doch, versuch es mal!“
Ich rührte liebevoll in meinen Kartoffelsalat weiter.
„Ach Mama, du hast immer komische Ideen!“
„Ja, das stimmt.“, meinte ich und musste schmunzeln.
Ich legte den Rührlöffel beiseite und setzte mich auf die hölzerne Bank. Meine Tochter und ich kuschelten uns etwas näher aneinander und hielten eine Minute inne.
„Weißt du was?“, überlegte ich laut, „Du machst Dich jetzt auf den Weg und suchst Dir eine Pusteblume. Dann schließt Du die Augen und wünscht Dir etwas. Wenn Du dann die Augen wieder öffnest und in die Blume pustest, wirst Du sehen wie die kleinen Schirmträger mit deinem Wunsch in den Himmel fliegen.“
„Ach Mama, das machen doch nur kleine Kinder.“, und sie brummelte weiter leise in sich hinein.
Ich fand die Idee dennoch gut.
Es dauerte noch eine Weile, bis sich meine Tochter gedankenversunken von mir löste und ging.
Abends klingelte das Telefon. Es war die Freundin meiner Tochter und sie wollte mit ihr am nächsten Tag ins Schwimmbad gehen. Plötzlich sah ich ein großes Strahlen in ihren Augen.
Einen schönes WE
wünscht *fineinhorn*

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen